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Sweeney Todd

The Demon Barber of Fleet Street, A Musical Thriller
Musik und Liedtexte von Stephen Sondheim (*1930)
Buch von Hugh Wheeler, nach dem Theaterstück von Christopher Bond

Musikalische Leitung David Charles Abell Inszenierung Andreas Homoki Ausstattung Michael Levine Kostüme Annemarie Woods Lichtgestaltung Franck Evin Choreografie Arturo Gama Choreinstudierung Janko Kastelic Dramaturgie Beate Breidenbach

In englischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Dauer 2 Std. 55 Min. inkl. Pause nach dem 1. Teil nach ca. 1 Std. 25 Min. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.

Termine & Tickets

Dezember 2023

Fr

22

Dez
19.00

Sweeney Todd

Musical von Stephen Sondheim
Preise E: CHF 230 / 192 / 168 / 95 / 35 / 29
Freitag-Abo B

Fr

29

Dez
19.30

Sweeney Todd

Musical von Stephen Sondheim
Preise E: CHF 230 / 192 / 168 / 95 / 35 / 29
Gute Laune-Abo

Januar 2024

So

07

Jan
13.00

Sweeney Todd

Musical von Stephen Sondheim
Preise H
AMAG Volksvorstellung

20.00

Sweeney Todd

Musical von Stephen Sondheim
Preise E: CHF 230 / 192 / 168 / 95 / 35 / 29
Sonntag-Abo D

Sa

13

Jan
19.00

Sweeney Todd

Musical von Stephen Sondheim
Preise E: CHF 230 / 192 / 168 / 95 / 35 / 29
Misch-Abo B

Gut zu wissen

Kurzgefasst

Sweeney Todd

Kurzgefasst

Sweeney Todd

Trailer «Sweeney Todd»

Gespräch


Er hasst die ganze Menschheit

Dem walisischen Star-Bariton Bryn Terfel ist die Rolle des Mörders Sweeney Todd wie auf den Leib geschneidert – er kennt sich aus mit dämonischen Charakteren. Ein Gespräch im November 2018 vor der Premiere.

Bryn Terfel, als Bariton singen Sie auf der Bühne oft die Bösewichter …
Ja, ich habe meinen Anteil an Aussenseitern und Querulanten auf der Bühne abbekommen! An diese Rollen habe ich mich langsam herangetastet. Meistens singt man als junger Sänger erst einmal Mozart; das ist die Eintrittskarte in die Opernwelt. Wenn man Così fan tutte, Zauberflöte, Le nozze di Figaro, Don Giovanni gesungen hat, darf man sich an Dinge heranwagen, die mehr Fleisch am Knochen haben. Nach zehn Jahren Mozart hat man dann auch Lust auf andere Rollen und andere Komponisten.

Macht es Ihnen Spass, auf der Bühne der «bad guy» zu sein?
Ja, durchaus. Auch Don Giovanni hat dämonische Elemente; sogar Figuren wie Leporello oder Figaro haben Charakterzüge, die man nicht unbedingt als freundlich bezeichnen würde. Wenn man eine Rolle wie Mephistopheles in Gounods Faust oder Scarpia in Tosca oder eben Sweeney Todd singt, dann kreiert man eine solche dämonische Figur ja nie allein. Es ist immer ein Zusammenwirken mit dem Regisseur und den anderen Sängerpartnerinnen und -partnern. Man muss im Umgang miteinander einfühlsam, aber auch sehr klar sein. Ich habe da auch von einigen Dirigenten sehr viel gelernt. Dabei denke ich vor allem an Sir George Solti, dem ich sehr viel verdanke, sowohl was das Leben ganz allgemein angeht, als auch in Bezug darauf, was es heisst, Künstler zu sein. Wenn ich bedenke, dass ich auch das Glück hatte, mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Riccardo Muti, James Levine oder John Elliot Gardiner zu arbeiten, finde ich das im Nachhinein fast beängstigend.

Warum beängstigend?
Ich bin der Sohn eines Farmers, der in Wales Schafe und Kühe gezüchtet hat. Warum hat es gerade mich getroffen? Warum darf gerade ich um die Welt reisen und auf den grössten und wichtigsten Opernbühnen der Welt auftreten, statt zuhause den Kuhstall auszumisten? Ich sehe das keineswegs als selbstverständlich an und bin sehr dankbar dafür.

Wie kam es zu Sweeney Todd, also zu Ihrer zweiten Zusammenarbeit mit Andreas Homoki hier in Zürich?
Ich liebe es, am Opernhaus Zürich zu singen, und habe Andreas eingeladen, sich die Aufführung von Sweeney Todd in London anzuschauen, in der ich zusammen mit Emma Thompson aufgetreten bin. Da steckte natürlich Kalkül dahinter; ich dachte, Sweeney Todd könnte sehr gut in dieses Haus passen. Stephen Sondheim hat das Stück von Anfang an als eine düstere Operette bezeichnet, die das Publikum schockieren soll – und zwar in engen Räumen. Das Stück ist schon in sehr kleinen Theatern aufgeführt worden, sogar in einem Londoner Pie-Shop. Ich mag das Stück sehr, es hat eine gute Story um Liebe und Tod; Tragödie und Komödie sind untrennbar miteinander verknüpft.

Was machen Sie im Musical anders?
Sweeney Todd ist ja nicht wirklich ein Musical. Es ist sehr opernhaft geschrieben; Sweeney und Mrs. Lovett sind Rollen, die man sehr gut ohne Mikrophon singen könnte. Für mich ist es die gleiche Gesangstechnik wie für Mozart oder Wagner. Wir werden trotzdem verstärkt werden, denn das Orchester ist gross, es gibt viel Schlagzeug, viel Fortissimo, lauten und schrillen Chorgesang– durchaus beängstigend.

Worum geht es in diesem Stück?
Um zwei Menschen, die keinerlei Zuwendung bekommen in dieser Welt. Irgendwann leben sie nur noch nach ihren eigenen Regeln – das ist etwas, das wir auch heute beobachten können, wenn wir uns anschauen, wie Menschen mit Macht und Gier umgehen.

Sweeney ist von dem Gedanken an Rache besessen; er wird von einem regelrechten Blutrausch übermannt. Was führt dazu, dass sein Charakter immer dunkler und brutaler wird?
Schon der erste Satz, den wir von ihm hören, ist: «There’s a hole in the world like a great black pit, and the vermin of the world inhabit it». Die Menschen sind für Sweeney nur noch Ungeziefer. Zunächst geht es vor allem um den Richter Turpin, an dem er sich rächen will, später hasst er die ganze Menschheit. Das ist Sweeneys Crescendo, seine «Winterreise», hin zu blutrünstiger Rache an der ganzen Welt.

Welche Rolle spielt Mrs. Lovett?
Er trifft sie zufällig, diese verrückte, manipulative Frau, die die schlechtesten Pasteten Londons bäckt. Sie giesst noch Öl in dieses Feuer von Rachedurst.

Gibt es einen Hoffnungsschimmer in dieser düsteren Horrorgeschichte?
Sweeney tötet alle, die ihm im Weg stehen; am Ende sogar – ohne es zu wissen – seine Frau. Seine Tochter Johanna schlüpft ihm zum Glück durchs Netz. Das ist vielleicht ein Funken Hoffnung. Das Liebespaar Anthony und Johanna ist ein bisschen wie Fenton und Nanetta in Falstaff – das einzige Licht in dieser düsteren Rachegeschichte. Aber ich möchte kein Sweeney sein, der nur als Rachegeist herumschleicht. Ich habe immer versucht, auch eine hellere Seite in diesem dunklen Charakter zu finden.

Wie oft haben Sie Sweeney Todd schon gesungen?
Einmal in Chicago, einmal an der English National Opera in einer halbszenischen Version, einmal als Konzert in der Royal Festival Hall.

Was ist speziell für Sie an der Zürcher Produktion?
Das kann ich noch nicht sagen; die Inszenierung ist grösstenteils noch im Kopf von Mr Homoki, ich habe noch keinen Gesamteindruck. Aber für uns Sänger ist nicht wichtig, wie viele Bühneneffekte es geben wird, ob die Podien hoch und runter fahren oder wie das Licht aussieht. Wir müssen gut sein, egal, was um uns herum passiert. Das Stück ist stark, die Musik gibt, vom ersten Mord an, die Entwicklung vor, wie im wunderbaren, volksliedhaften Anfang des zweiten Aktes, wenn ich zwei Menschen töte und dabei von meiner Frau und meiner Tochter singe und wie schön ihre Haare sind. Sweeney Todd ist schwer zu inszenieren, ein bisschen wie Don Giovanni, der oft als Grab der Regisseure bezeichnet wird, nicht zuletzt wegen der vielen kurzen Szenen und der schnellen Szenenwechsel. Aber ich bin sicher, dass das Stück hier im intimen Zürcher Opernhaus sehr gut funktionieren wird!

Sind Sie dem Komponisten Stephen Sondheim schon einmal begegnet?
Sondheim sass im Publikum und machte sich eifrig Notizen, als ich in London Sweeney sang. Ich war so nervös wie sonst nie... Nachher kam Sondheim in meine Garderobe und schien sehr zufrieden. Sweeney Todd wurde ja auch verfilmt; sowohl die Figuren als auch die Musik haben auf der grossen Leinwand hervorragend funktioniert. Ich war sehr beeindruckt von der Leistung der Schauspieler, allen voran Johnny Depp als Sweeney und Alan Rickman als Richter Turpin. Und doch habe ich im Stillen gedacht: Ich wünschte, man hätte mich für diese Verfilmung gefragt!


Das Gespräch führte Beate Breidenbach.
Foto von Brian Tarr.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 64, November 2018.
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Fotogalerie

 

Szenenbilder «Sweeney Todd»

Pressestimmen

«Das Zürcher Opernhaus kann auch Musical: Das zeigt eine rabenschwarze, wunderbar skurrile und einhellig bejubelte Aufführung von Stephen Sondheims Kultstück Sweeney Todd.»
Tages-Anzeiger, 11.12.18

«ein hervorragendes, hochprofessionelles Solistenensemble»
Südkurier, 10.12.18

«Bryn Terfel singt und spielt diesen Sweeney so innig, so ergreifend, dass man ihm sämtliche Morde verzeiht und tiefes Mitgefühl empfindet»
SRF, 10.12.18

«böse, tiefschwarz und albtraumhaft schön»
CH-Media, 10.12.18

«Ein Fest!»
OPER! 01.19


Gespräch


Tiefschwarzer Humor

Das Opernhaus Zürich wagt sich mit Stephen Sondheims «Sweeney Todd» an ein Musical. Ein Gespräch vor der Premiere 2018 mit Regisseur Andreas Homoki über die Schwierigkeiten und Chancen einer speziellen Gattung des Musiktheaters.

Andreas Homoki, mit Stephen Sondheims Sweeney Todd kommt erstmals während Ihrer Intendanz ein Musical auf die Bühne des Zürcher Opernhauses. Warum haben Sie sich für dieses Stück entschieden?
Weil es Spass macht!

Sie meinen, Ihnen als Regisseur macht es Spass, ein Musical zu inszenieren?
Ja, es macht mir grossen Spass. Und ich denke, es gehört auch zum Musiktheater dazu. Wir haben als Opernhaus Zürich einen Kulturauftrag, und wir sind stolz darauf, zeitgenössische Opern herauszubringen und neue Stücke in Auftrag zu geben. Aber wir müssen auch zur Kenntnis nehmen, dass ein grosser Teil des zeitgenössischen Musiktheaters eben Musical ist. Natürlich ist das Musical nicht unser Kerngeschäft, es ist ein gemischtes Genre und enthält viele Elemente aus dem Schauspiel und dem Tanz. Wir können also nicht jedes Musical gleich gut machen. Aber Sweeney Todd ist sehr opernhaft und passt deshalb auch gut ins Opernhaus.

Hat die Wahl von Sweeney Todd auch etwas damit zu tun, dass Sie ein passendes Stück gesucht haben, um Bryn Terfel wieder einmal nach Zürich zu holen?
Vor einigen Jahren fragten wir Bryn, was er gern einmal bei uns machen würde, und da sagte er: Sweeney Todd. Das fand ich sofort reizvoll. Aber es ist auch eine grosse Herausforderung für uns.

Worin besteht die?
Im Fall von Sweeney Todd vor allem in der Tontechnik, also der Mikrofonierung der Sängerinnen und Sänger. Aber auch für unser Orchester ist es eine interessante Herausforderung, einmal etwas stilistisch ganz Anderes zu spielen.

Sie haben auch eine persönliche Verbindung zum Musical – ursprünglich wollten Sie gar nicht Opernregisseur, sondern Musicalregisseur werden.
Musical war für mich der Einstieg; gegenüber der Oper war ich als junger Mensch eher skeptisch, ich hatte einfach nie eine gute Operninszenierung gesehen. In der Musikhochschule wirkte ich dann in einem Musical-Projekt mit, habe getanzt, gesungen und auch selbst Vokal-Arrangements geschrieben. Bei den Proben entdeckte ich, dass ich irgendwie Talent für Regie habe. Und eine meiner ersten Begegnungen mit professioneller Theaterarbeit war eine Hospitanz bei der europäischen Erstaufführung von La Cage aux Folles am Theater des Westens 1985 in Berlin. Das war für mich damals eine tolle Erfahrung.

Am ersten Probentag sagten Sie, Sie hätten grossen Respekt vor dieser Produktion. Warum?
Sweeney Todd ist ein sehr gross dimensioniertes Musical, und das an einem Haus wie dem Opernhaus zu machen, ist schon etwas Besonderes. Warum? In der Entwicklung des Musicals lässt sich beobachten: Je jünger das Stück, desto kleiner die Besetzung – aus Kostengründen; eine Musical-Company besteht oft nur aus 20 Leuten und einer kleinen Band, denn man will ja Geld verdienen. Diese verkleinerte Form ermöglicht eine grosse Virtuosität mit vielen temporeichen Verwandlungen. Das hat das Genre geprägt und auch die Komponisten beeinflusst in dem, was sie tun. Ein solches Musical zu nehmen und auf den grossen Apparat zu übertragen, mit 48 Choristen, bedeutet einen sehr viel grösseren logistischen und organisatorischen Aufwand – mein Respekt bezieht sich also eher auf diese logistische Herausforderung als auf eine ästhetische.

Musical ist ja zunächst gute Unterhaltung und muss perfekt gemacht sein. Sweeney Todd hat aber durchaus auch noch andere Ebenen; worum geht es für Sie in diesem Stück?
Sweeney Todd spielt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in London. London ist der Prototyp der modernen Stadt und der industriellen Gesellschaft. Die sozialen Unterschiede, die Masse der Menschen, die hier zusammenleben, die Ungerechtigkeiten, die gesellschaftlichen Verwerfungen, die Brutalität der frühkapitalistischen Stadtgesellschaft waren etwas ganz Neues und Erschreckendes. Es tauchen Phänomene auf, die es davor nicht gegeben hat, wie zum Beispiel ein Massenmörder wie Jack the Ripper, und es ist kein Zufall, dass viele Schauergeschichten, wie auch diese, gerade hier angesiedelt sind. Da steckt ausgesprochen viel Sozialkritik drin: Sweeney Todd zeigt eine Gesellschaft, die sich um niemanden schert, wenn er nicht zur Oberschicht gehört, und die den Mitgliedern dieser Oberschicht die Freiheit gewährt, sich gegenüber allen anderen extrem rücksichtslos und ungerecht zu verhalten.

Richter Turpin steht in Sweeney Todd prototypisch für diese Gesellschaft.
Turpin ist ein richtiges Schwein, ein grausamer Machtmensch, der das Leben von Sweeney zerstört hat. Nach 15 Jahren kommt Sweeney Todd unter falschem Namen nun nach London zurück und will sich rächen. Sweeney wird dann von seinem ehemaligen Gehilfen Pirelli erpresst, der ihn erkannt hat und damit droht, ihn zu verraten. Deshalb sieht Sweeney sich gezwungen, diesen Pirelli umzubringen. Im gleichen Haus wie sein Barbier-Salon befindet sich auch der Pastetenladen von Mrs. Lovett, und so kommt man fast zufällig auf die Idee, das Fleisch des Ermordeten zu Pasteten zu verarbeiten. Denn Fleisch ist zu der damaligen Zeit in London teuer, viele Leute hungern. Das Groteske ist nun, dass diese neue Sorte Pasteten einen unglaublichen Erfolg hat und die Nachfrage sehr schnell steigt; der Markt muss mit einem entsprechenden Angebot beliefert werden. Es bleibt also nicht bei nur einem Mord. So verwandelt sich die Bäckerei von Mrs. Lovett in eine Art Industriebetrieb. Das Morden geschieht in beschleunigtem industriellen Massstab durch die Automatisierung bestimmter Vorgänge, wie zum Beispiel Sweeneys neuen Barbierstuhl, der die Männer, denen Sweeney die Kehle durchgeschnitten hat, auf direktem Weg nach unten in Mrs. Lovetts Backstube befördert. Das alles war für meinen Ausstatter Michael Levine und mich eine klare Metapher für die frühe Industriegesellschaft und den beginnenden Kapitalismus, der sich damals noch ohne jede soziale Abfederung ausbreiten konnte. Dessen Spielregel lautete: Der eine frisst den anderen, die Sieger fressen die Verlierer.

Also Kapitalismuskritik mit dem Kannibalismus­ Motiv …
Ja, genau.

Sweeney wird also zum Massenmörder, zum Monster. Erstaunlicherweise ist er uns trotzdem nicht völlig unsympathisch, denn das Musical liefert – im Gegensatz zu seinen Vorlagen – eine Begründung für Sweeneys Hass auf Richter Turpin.
Vor 15 Jahren hatte Turpin Sweeney zu Unrecht in die Verbannung geschickt, um sich an seine Frau heranzumachen; nun will er Sweeneys Tochter heiraten, die seither Turpins Mündel ist. In unserer Inszenierung wird man die Erbarmungslosigkeit dieses Richters besonders gut sehen: in der Szene nämlich, in der ein sehr junger Mensch, fast noch ein Kind, von Turpin willkürlich und gnadenlos zum Tod verurteilt wird. Wir als Zuschauer können es dann fast nicht mehr erwarten, dass Sweeney ihn endlich umbringt. Zusätzlich machen die Stilmittel der Komödie und des Musicals uns zu amüsierten Zeugen seines Tötens, groteskerweise nicht zuletzt durch die explizite Darstellung der Automatisierung. Erst kurz vor Schluss kippt das Stück, wenn Sweeney – ohne es zu wissen – seine totgeglaubte Frau umbringt. In dem Moment, in dem ihm das klar wird, ist sein Leben zuende – ebenso wie das Stück, das uns in seinem Verlauf zu Sweeneys Komplizen gemacht hat.

Zuvor hat sich aus dem persönlichen Rachemotiv ein regelrechter Blutrausch entwickelt, ein Hass auf die gesamte Menschheit. Niemand hat mehr, so Sweeney, das Recht zu leben, ihn selbst und Mrs. Lovett eingeschlossen.
Ja, denn in diesem System sind alle schuldig geworden – selbst wir als Zuschauer. Es entsteht eine regelrecht apokalyptische Vision. Dazu passt auch das «dies irae»- Motiv, das mehrmals im Stück zitiert wird.

Wie ist die Musik in Sweeney Todd gemacht?
Sie folgt ganz klar den musikdramaturgischen Prinzipien des Musicals und der Operette, das heisst, es wird musikalisches Material exponiert und bestimmten Figuren und Situationen zugeordnet. Anschliessend wird dann sehr bewusst mit Reminiszenzen gespielt. Sweeney Todd ist fast komplett durchkomponiert. Umstellungen sind praktisch nicht möglich, alles ist zwingend miteinander verbunden. Anders als in traditionellen Musicals dominiert hier die Musik, die Dialoge sind meist nur Übergänge. Diese Musik ist sowohl rhythmisch als auch tonal sehr anspruchsvoll und schwer zu singen; es gibt durchgehend interessante, überraschende harmonische Wendungen. Fast scheint es, als zwinkere Sondheim uns zu, um zu sagen: Schaut mal, wie gut ich das kann! Seine Musik bedient die musikalische Idiomatik des Genres mit einer intellektuellen Virtuosität, die es vor ihm so nicht gab. Aber das Wichtigste ist: Man bekommt diese Musik nicht über! Seit anderthalb Jahren beschäftige ich mich jetzt damit, und ich höre die Musik immer noch gern.

Welche Theatersprache haben Sie mit Ihrem Bühnenbildner Michael Levine für dieses Musical gewählt?
Wir haben bei der Vorbereitung schnell festgestellt, dass das Stück eine sehr offene Form hat. Die Regieanweisungen sprechen davon, dass die Bühne zu Beginn leer ist. Dann tritt die «Company» auf, das ist bei uns der Chor, der erstmal dem Publikum in Form eines Prologs erzählt, wer Sweeney Todd war und worum es in der Geschichte geht. Das Stück ist also eigentlich eine Moritat und dadurch sehr nah an Brechts Theater. Der Chor übernimmt im weiteren Verlauf immer wieder die Rolle des Erzählers und lässt dabei die handelnden Figuren in den Hintergrund treten. Das wird von Sondheim mit Fade out- oder Simultaneffekten sehr geschickt variiert. Deshalb haben wir eine naturalistische Bühnenlösung schon ziemlich früh ausgeschlossen. Wir haben nach einer Form gesucht, die immer wieder zeigt: Wir machen Theater, und alles, was entsteht, entsteht aus den Figuren und der Bühne, die aus ganz rudimentären Elementen besteht: einem Holzsteg, der nach oben und unten verfahrbar ist, woraus sich eine obere und eine untere Welt ergibt …

 …also gesellschaftlich gesehen, oben und unten?
Ja, zum einen metaphorisch gesehen; zum anderen aber auch ganz praktisch, weil oben Sweeney seinen Barbier-Salon hat, und sich unten – im gleichen Haus – die Pasteten-Bäckerei von Mrs. Lovett befindet. Die Leichen werden, nachdem Sweeney seine Kunden getötet hat, wie ein Sack voll schmutziger Wäsche mit einem einzigen Handgriff von oben nach unten befördert. Insgesamt gibt es sogar drei Spielebenen, wobei die mittlere oft die Strasse darstellt. Die oberste steht für die aristokratische Welt, die Figuren können wie im Puppentheater nur mit dem Oberkörper erscheinen. Hier taucht auch der Richter auf. Aber diese Ebenen halten wir nicht dogmatisch durch, sondern spielen damit. Der Charme des Theaters muss darin bestehen, dass man mit ganz wenigen Mitteln die Orte wechseln kann – der Zuschauer kann dann selbst dazu assoziieren. Einige wichtige Elemente werden natürlich auch ganz konkret bedient, wie etwa Sweeney Todds Barbierstuhl.

Und die Zeit, in der das Stück spielt, wird in diesem eher abstrakten Setting durch die Kostüme definiert?
Ja, wir spielen das Stück in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, aber die Kostüme sind expressionistisch überzeichnet, also verfremdet.

Worin liegt Ihrer Meinung nach die Faszination des Bösen im Theater?
Der Reiz dieses Stückes liegt vor allem in seinem tiefschwarzen Humor. Die Grausamkeit der Vorgänge – Menschen werden zu Pasteten verarbeitet – darf mich als Zuschauer nicht wirklich erreichen, ich soll schliesslich darüber lachen können. Sweeney Todd bleibt trotz allem eine musical comedy, also eine Komödie.


Das Gespräch führte Beate Breidenbach.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 64, November 2018.
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Backstage


Wir haben einen Plan

An nichts Böses denken die Herren, die in diesem Stuhl Platz nehmen, um sich von Sweeney Todd rasieren zu lassen. Doch der wird nicht umsonst der «teuflische Barbier aus der Fleet Street» genannt.

Denn kaum hat es sich der Kunde in Sweeneys neuem Rasierstuhl bequem gemacht, wird ihm auch schon mit geübtem Schnitt die Kehle durchtrennt. Dann kippt der Stuhl nach hinten, und das neueste Opfer des Barbiers landet einen Stock tiefer direkt im Topf von Mrs Lovett, die daraus ihre beliebten Pasteten macht. Damit das überzeugend aussieht, haben unsere Werkstätten einen raffinierten Mechanismus ausgetüftelt, den der Statist, der von Sweeney gerade umgebracht wurde, im Verborgenen selbst auslösen kann. Er rutscht dann über eine unsichtbare Rutsche in die Unterbühne weg, während gleichzeitig eine lebensgrosse Puppe in Mrs Lovetts Küche landet. Das braucht vom Darsteller ein bisschen Überwindung – wer rutscht schon gern kopfüber rückwärts in die Tiefe. Immerhin sorgt die Bühnentechnik mit entsprechender Polsterung für eine weiche Landung. Der Nächste bitte.

Dieser Artikel ist erschienen in MAG 107, Dezember 2023.
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Was Sie schon immer über das Opernhaus wissen wollten, aber nie zu fragen wagten

Ist «Sweeney Todd» ein Musical? Eine Operette? Oder doch eine Oper? Bryn Terfel, Angelika Kirchschlager und David Charles Abell klären auf.


Volker Hagedorn traf 2018...


Angelika Kirchschlager

Angelika Kirchschlager, österreichische Mezzosopranistin, gehört zu den führenden Sängerinnen ihres Fachs und ist sowohl in der Oper als auch im Konzertbereich zu Hause. Sie tritt an Häusern wie der Wiener Staatsoper, der New Yorker MET, am Royal Opera House Convent Garden in London, an der Mailänder Scala, der Pariser Bastille sowie mit den Berliner, Wiener, Münchner und New Yorker Philharmonikern auf.

An den Streifen arbeiten sie etwas länger. «Stripes, perhaps…», Mrs. Lovett sieht den Mann ihrer Träume von der Seite an. «Du in einem schönen Marineanzug, und ich… gestreift, vielleicht.» Keine Antwort, aber wenn ein Typ wie Bryn Terfel den Kopf wendet, ist das schon ein Ereignis. Gesteigert dadurch, dass neben dem reglosen Hünen Angelika Kirchschlager alias Mrs. Lovett vor Lust und Leben vibriert, als sie sich ein Leben an der Küste ausmalt.

Jetzt mal mit Fragezeichen: «Stripes, perhaps?» Sie blickt kokett. Das bringt den Regisseur Andreas Homoki auf eine Idee. «Sag es, als wäre es was ganz Unanständiges. Stripes…» Oh ja, das ist es. Jetzt sind sie schon ein ziemlich süsses Paar, der reaktionsgebremste Serienmörder Mr. Todd und seine Helferin. «Mrs. Lovett», meint ihre Darstellerin beim Treffen in der Probenpause, «ist sehr schräg. Die is ned allaa, wie man in Österreich so schön sagt. Sie ist nicht ganz alleine. Die hört immer wen», sie tippt sich an den Kopf. «Ich versuche, sie so normal wie möglich zu spielen, weil sie mich an so viele Menschen erinnert, die herumlaufen und ziemlich wahnsinnig sind, aber gar nicht so auffällig. Ich will ihr wirklich viel Leben einhauchen. Es ist die Musik, die sehr genau festlegt, wie crazy sie wirklich ist.» Immerhin ist Mrs. Lovett eine, die dem blutrünstigen Barbier beim Entsorgen seiner Opfer hilft, indem sie sie zu schmackhaften Fleischtörtchen verarbeitet. In diese Rolle begibt sich nun eine Sängerin hinein, die trotz ihrer enormen Erfahrung sagt: «Ich lerne gerade so intensiv und viel wie damals, als ich mit neunzehn Jahren begonnen habe, Gesang zu studieren – wie ein Kind, das gehen lernt!»

Dass dieses «damals» nicht erst vorgestern war, daraus macht Angelika Kirchschlager überhaupt keinen Hehl. Sie habe jetzt, sagt sie, «genau das richtige Tempo für eine Mittefünfzigjährige, die seit fast dreissig Jahren on the road ist.» Dabei ist sie nicht mal 53, und wenn sie in ihrer neuesten Rolle den zwei Wochen älteren Bari­ton Bryn Terfel anbaggert, kommt sie auf höchstens dreissig. So, wie ihre Mrs. Lovett ihr «Yoo­hoo» singt, möchte man auch gleich gern ein neues Leben am Meer beginnen. «Die Musik ist unglaublich genau auf die Sprache geschrieben», sagt sie, «und ich bin eigentlich eine verkappte Schauspielerin, die halt auch noch singen muss», sie lacht schallend.

Nette Untertreibung. Kirchschlagers Octavian im Grazer Rosenkavalier des Jahres 1992 war die Sensation, mit der eine Weltkarriere begann, und als nächster «Leuchtturm», wie sie solche Wendepunkte nennt, folgte 2002 die Titelrolle in der Londoner Uraufführung von Sophie´s Choice, einer Oper, in der Nicholas Maw die Nöte einer jungen Überlebenden von Auschwitz auf die Bühne bringt. «Tremendously impressive» nannte der Guardian die Sängerin, die sich damit von der Zeit der Hosenrollen verabschiedete. Mit denen war sie glücklich: «Das sind junge Männer, die ein Problem mit dem Leben haben, Octavian, Cherubino, Idomeneo, Sesto. Die haben mich mehr fasziniert als die Mädels, die ich in der Zeit sang. Despina, Zerlina, Rosina, das sind die Lustigen. Und von der Hosenrolle bin ich direkt zur verrückten Frau umgestiegen, Carmen und Mélisande. Einige Partien gingen schon in Richtung von Mrs. Lovett.» Zur Opernbühne kam Kirchschlager auch, «weil ich fürs Klavierspiel keine Nerven hatte. Von acht bis achtzehn habe ich am Mozarteum Klavier gelernt. Wir mussten zweimal im Jahr einen Klassenabend machen, aus Noten spielen war nicht erlaubt. Ich bin zweimal pro Jahr steckengeblieben und ausgestiegen.»

Die Salzburgerin zog nach Wien, studierte an der Hochschule Gesang – und hatte nie wieder Probleme mit dem Auftritt ohne Noten. «Aber das Singen kam nicht aus dem Nichts. Wir haben zuhause viel gesungen, es gibt sogar eine Tonaufnahme mit mir als Dreijähriger. Mit zehn Jahren stand ich im Kinderchor zum ersten Mal auf einer Opernbühne, und am Gymnasium gab es einen tollen Chor.» Auch ihr Einstieg in die Welt des Musicals hat eine Vorgeschichte. «Ich habe sicher schon seit zwanzig Jahren Kurt Weill gesungen, viel Wienerlied, ich war mit Konstantin Wecker zwei Jahre auf Tournee. Der hat ein unglaubliches Charisma. Wenn ich mich mit so einem Menschen auf die Bühne stelle, muss ich mich konzentrieren, meinen Atomkern zum Strahlen zu bringen, als Frau. Ich war sozusagen, Yin und Yang, das weibliche Gegenüber von Wecker, und das hat mich schon wachsen lassen.» Um ihre Stimme sorgt sie sich beim Grenzerweitern nicht: «Meine Stimme muss mit mir leben und nicht ich mit meiner Stimme.» Dass, wie sie sagt, auch die Probleme des Lebens zum Farbenreichtum der Stimme beitragen, hört man von anderen Sängern nie. Meist wird da eher die Stimme, das kostbare Instrument, vor dem Leben geschützt.

Natürlich hat sie Verantwortung gefühlt für ihre Gabe. «Ich war immer sehr fleissig. Aber im nächsten Leben würde ich es hundertprozentig nicht wieder machen, weil sehr viel Entbehrung dabei ist. Allein die vielen Trennungen von meinem Kind! In meinem nächsten Leben werde ich Tischler, völlig klar!» Sie könne ihre Laufbahn aber schon deswegen gut annehmen, «weil ich gar nichts erzwungen habe, was nicht gut für mich gewesen sein könnte. Ich hatte keine Hürden. Es war genau mein Leben, aber es wurde mir sozusagen bestimmt. Ich bin vom Beginn des Studiums bis zum heutigen Tag durchgezogen worden durch diesen Beruf von einer Kraft… ich weiss nicht, wer dafür zuständig ist!»

Das Schicksal vielleicht? Einmal liess es aber doch einen Traum platzen, den Traum von einer Carmen «ohne Rüschenrock und Blume im Haar». Den wollte Jürgen Gosch mit ihr 2009 in Berlin verwirklichen. Vor den Proben erkrankte er schwer, er starb im selben Jahr. Eine alte Inszenierung wurde ausgegraben, «und ich bin hängengeblieben – mit Rüschenrock und Blume im Haar.» Hinter ihrem Lachen spürt man die Trauer um den grossen Regisseur. Mehr Glück hatte sie mit Stanislas Nordey, der ihr 2006 bei den Salzburger Osterfestspielen die Mélisande auf den Leib inszenierte. «Das hat so viel mit mir zu tun gehabt, ich habe dieses Konzept so geliebt, dass es mir die Rolle für jede herkömmliche Produktion verbaut hat. Beim ersten Octavian war es wiederum so, dass ich den in jede Produktion hineinpflanzen konnte. Der hat sich überall wohl gefühlt.» Und ihre Mrs. Lovett? Ausnahmsweise hat Angelika Kirchschlager sich zur Vorbereitung diesmal darüber orientiert, wie andere mit dieser Rolle umgingen. «Es wäre ja anmassend, zu sagen, ich mache es einfach wie in der Oper. Es gibt sehr viele Dialoge und Übergänge bei denen man zu sprechen beginnt, während die Musik noch spielt. Damit rückt das Stück näher ans Schauspiel heran. Es macht wahnsinnig Spass, die Stimme so zu mischen.» Sängerstimmen hatten die bislang berühmtesten Mrs. Lovetts freilich nicht: Angela Lansbury, die 1979 in der Uraufführung sang, ist ebenso eine Schauspielerin wie Helena Bonham Carter, die im Film an der Seite von Johnny Depp spielte. Hier die raue Matrone, dort die zerbrechliche Elfe, «diese Typen sind so unterschiedlich! Mrs. Lovett gibt einem die Möglichkeit, zu machen, was man will.»

Dieses «Was man will» ist auch ein Zentrum ihrer Arbeit mit Gesangsstudenten. «Ich ermutige sie, eine Meinung zu einer Musik zu haben, Stellung zu beziehen. Man muss sich immer zuerst konzentrieren und dann etwas sagen. Das tun die jungen Sänger viel zu selten, weil auch kein Wert darauf gelegt wird. Auf der Suche nach der Technik vergessen sie sich selbst. Daran zu arbeiten, das hat schon fast therapeutische Züge. Wenn sie sich dann wieder selbst spüren, kommen die Farben automatisch dazu. Sich mit sich selbst zu verbinden, das ist, wie wenn man ein Bohrloch macht und das Öl heraussprudelt!» Kein Wunder also, dass der Zürcher Mr. Todd eine besonders unternehmungslustige Mrs. Lovett an seiner Seite hat. Sie singt, als trüge sie schon längst die stripes.


Text von Volker Hagedorn.
Foto von Nikolaus Karlinsky.
Dieser Artikel ist erschienen in MAG 64, November 2018.
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Wie machen Sie das, Herr Bogatu?


Tonnenschwerer Rauch

Ein Blick hinter die Kulissen und in die Welt der Bühnentechnik von «Sweeney Todd». Der technische Direktor am Opernhaus Zürich, Sebastian Bogatu, gibt Auskunft über geknüllten Maschendraht, die Wahrheit hinter den «gemalten Wolken» und schwerelos wirkenden Rauch, der aus einer halben Tonne Stahl besteht.

Das Bühnenbild von Sweeney Todd wartet mit einigen wunderbaren theatertechnischen Raffinessen auf. Neben einer zerteilbaren Ratte, einer verborgenen Rutsche, lebensechten Puppen, Blut spritzenden Messern, einem raffinierten Rasierstuhl, Falltüren und Galgenstricken sieht man hier zum ersten Mal gebauten Rauch aus Schornsteinen quellen und im Schnürboden hängen.

Ich bin überzeugt, dass alle anderen Dinge, die wir hergestellt haben, den Zuschauenden ehrfurchtsvoll staunen lassen, während der Rauch und die Wolken wie das Normalste der Welt erscheinen. In einer Kritik las ich, dass die «gemalten Schornsteine und Wolken» ein stimmungsvolles Bild erzeugten. Moment mal, muss ich da sagen: Die sind nicht gemalt, sondern gebaut. So richtig echt und ziemlich viele, denn unser Bühnenbildner Michael Levine hatte in seinem kleinen Bühnenbildmodell vierzig verschiedene Schornsteine mit schwarz gespritztem Watte-Rauch dran und rund zwanzig ebensolcher Wolken.

Watte sieht im Modell toll aus: Die dünnen Fasern ergeben ein teilweise durchsichtiges, teilweise undurchsichtiges Gebilde schwerelosen Aussehens. Wie Wolken oder Rauch am Himmel eben. Diese im Modell nur wenige Zentimeter grossen Wattegebilde sollten auf der Bühne dann natürlich mehrere Meter gross und dick sein.

Baut man so etwas für die Bühne aus Watte, gibt das ein formloses Gebilde, welches in sich keine Festigkeit hat und nicht aufgehängt weden kann. Problematisch ist auch, dass Watte in dieser Menge vollkommen undurchsichtig ist und wie eine riesige weisse Kartoffel aussieht. Sobald wir jedoch weniger Watte verwendeten, konnte man zwar ein bisschen hindurchsehen, doch konnte sie keine Form halten. Sorge bereitete uns auch die Akustik dieser schallschluckenden Wattekartoffeln. Wir versuchten ganz viele Tricks, Styropor, verschiedene Stoffe, doch nie erhielten wir Gebilde, die auch nur annähernd so aussahen wie der Watterauch im Modell.

 Michael selbst war es dann, der die Idee hatte, grosse Mengen an Maschendraht («Kaninchendraht») zusammenzuknüllen. Der Effekt war schon beim ersten Versuch nicht übel: An den Stellen, an denen der Maschendraht nur in einer Lage lag, wirkte er aus grösserer Entfernung transparent, an den Stellen, an denen er bis zu 20-fach übereinander geknüllt war, war er fast undurchsichtig.

Wir hatten nun geknüllten Maschendraht, der jedoch nicht in der geknüllten Form blieb. Sobald man ihn hochzog, fiel der Rauch wieder auseinander. Ein Stahlgerippe als Grundkonstruktion verbot sich, da man dieses natürlich gesehen hätte. Nach ein paar Versuchen hatten wir auch hier die Lösung: Wir schnitten zweimal die Silhouette der Wolke aus dem Maschendraht aus und verbanden diese beiden Lagen zu einer Art Kissenbezug. Nun stopften wir je nach gewünschter Durchsichtigkeit weiteren Maschendraht hinein. Die grobe Form hielten wir mit dünnen schwarzen Kabelbindern zusammen. Perfekt!

Nun musste der Rauch noch schwarz werden. Anspritzen ging nicht gut, da der Maschendraht zu 95 Prozent aus Maschen, sprich Löchern, besteht und die meiste Farbe beim Spritzen verloren gegangen wäre. Wir fanden zum Glück eine Firma, bei der die Maschendrahtrollen vor der Montage in schwarze Farbe getaucht werden konnten. Das ging sehr schnell und effizient. Das Ergebnis ist wirklich beeindruckend: Schwerelos wirkender Rauch aus einer halben Tonne (!) Stahl.


Text von Sebastian Bogatu.
Illustration von Anita Allemann.
Dieser Artikel ist erschienen im MAG 65, Januar 2019.
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Audio-Einführung zu «Sweeney Todd»

  1. Audio-Einführung zu «Sweeney Todd»
    Unsere Dramaturgin Beate Breidenbach gibt einen Einblick in die Oper «Sweeney Todd». Live-Einführungen finden jeweils 45 Minuten vor der Vorstellung im Opernhaus statt.

Programmbuch

Sweeney Todd

Sweeney Todd

Synopsis

Sweeney Todd

Synopsis

Sweeney Todd

Biografien


David Charles Abell, Musikalische Leitung

David Charles Abell

David Charles Abell, geboren in North Carolina, studierte an der Yale University und an der Juilliard School und erhielt Unterricht bei Leonard Bernstein und Nadia Boulanger. Er dirigiert ein breites Repertoire, das Oper und klassische Konzerte sowie Filmmusik und Musicals umfasst. Er hat mit zahlreichen britischen Orchestern zusammengearbeitet, darunter die London Symphony, das London Philharmonic, Royal Philharmonic, BBC Symphony Orchestra und die Bournemouth Symphony. International ist er mit den Wiener Symphonikern, dem Orchester Philharmonique de Radio France, Atlanta und Cincinnati Symphony, Hong Kong Philharmonic, Iceland Symphony, West Australian Symphony u.v.m. aufgetreten. Im Musiktheater-Bereich dirigiert er regelmässig an der Cincinnati Opera und an der Lyric Opera of Kansas City. Im Herbst 2017 gab er sein Debüt an der Opera Philadelphia mit der Zauberflöte in der Regie von Barrie Kosky. Cole Porters Kiss Me, Kate dirigierte er beim Glimmerglass Festival in Cooperstown, an der Opera North in Leeds, am Théâtre du Châtelet in Paris sowie am Théâtre de la Ville de Luxembourg. Am Théâtre du Châtelet dirigierte er zudem die drei Sondheim-Musicals Sweeney Todd, Sunday in the Park with George und Into the Woods. Nach seinem Debüt an der English National Opera in London mit Sweeney Todd 2015 kehrte er dorthin zurück mit Rodgers & Hammersteins Musical Carousel. 2018 leitete er das BBC Symphony Orchestra bei einem Leonard Bernstein-Songfest sowie West Side Story beim Glimmerglass Festival und an der Oper in Kansas City. 2022 dirigierte er West Side Story (Regie: B. Kosky) an der Opéra de Strasbourg, eine Co-Produktion mit der Komischen Oper Berlin.

Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024


Andreas Homoki, Inszenierung

Andreas Homoki

Andreas Homoki wurde als Sohn einer ungarischen Musikerfamilie 1960 in Deutschland geboren und studierte Schulmusik und Germanistik in Berlin (West). 1987 ging Andreas Homoki als Regieassistent und Abendspielleiter an die Kölner Oper, wo er bis 1993 engagiert war. In den Jahren 1988 bis 1992 war er ausserdem Lehrbeauftragter für szenischen Unterricht an der Opernschule der Musikhochschule Köln. Hier entstanden erste eigene Inszenierungen. 1992 führte ihn seine erste Gastinszenierung nach Genf, wo seine Deutung der Frau ohne Schatten internationale Beachtung fand. Die Inszenierung, die später auch am Pariser Théâtre du Châtelet gezeigt wurde, erhielt den französischen Kritikerpreis des Jahres 1994. Von 1993 bis 2002 war Andreas Homoki als freier Opernregisseur tätig und inszenierte u.a. in Köln, Hamburg, Genf, Lyon, Leipzig, Basel, Berlin, Amsterdam und München. Bereits 1996 debütierte er an der Komischen Oper Berlin mit Falstaff, es folgten Die Liebe zu drei Orangen (1998) sowie im Jahre 2000 Die lustige Witwe. 2002 wurde Andreas Homoki als Nachfolger von Harry Kupfer zum Chefregisseur der Komischen Oper Berlin berufen, deren Intendant er 2004 wurde. Neben seinen Regiearbeiten an der Komischen Oper Berlin inszenierte er während seiner Intendanz u.a. am Théâtre du Châtelet in Paris, an der Bayerischen Staatsoper München, am New National Theatre Tokyo, an der Sächsischen Staatsoper Dresden und der Hamburgischen Staatsoper. Im Juli 2012 inszenierte er unter der musikalischen Leitung von William Christie David et Jonathas von Marc-Antoine Charpentier für das Festival in Aix-en-Provence – eine Produktion, die später auch u.a. in Edinburgh, Paris und New York gezeigt wurde. Seit Beginn der Spielzeit 2012/13 ist Andreas Homoki Intendant des Zürcher Opernhauses und inszenierte seither Der fliegende Holländer (Koproduktion mit der Mailänder Scala und der Norwegischen Staatsoper Oslo), Lady Macbeth von Mzensk, Fidelio, Juliette, Lohengrin (Koproduktion mit der Wiener Staatsoper), Luisa Miller (Hamburgische Staatsoper), Wozzeck, My Fair Lady (Komische Oper Berlin), I puritani, Medée, Das Land des Lächelns, Lunea, welche von der Zeitschrift «Opernwelt» zur Uraufführung des Jahres 2017/18 gekürt wurde, Forza del DestinoSweeney Todd von Stephen Sondheim, NabuccoIphigénie en Tauride, Simon Boccanegra, Les Contes d’Hoffmann, Salome sowie zuletzt Das Rheingold und Die Walküre. Andreas Homoki ist seit 1999 Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

Carmen07, 10, 12, 14, 19, 21, 24 Apr; 04, 11, 15 Mai; 12, 15 Jun 2024 Die Walküre05, 20 Mai 2024 Iphigénie en Tauride24, 29 Sep; 01, 11, 15 Okt 2023 Götterdämmerung05, 09, 12, 18, 24 Nov; 03 Dez 2023; 09, 26 Mai 2024 Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024 Das Rheingold20, 27 Apr; 03, 18 Mai 2024 Siegfried07, 24 Mai 2024 Das Land des Lächelns21 Jun 2024


Michael Levine, Ausstattung

Michael Levine

Michael Levine stammt aus Kanada. Er studierte an der Central School of Art and Design in London und ist seit 35 Jahren international als Bühnen- und Kostümbildner tätig. Zu den Regisseur:innen, mit denen er regelmässig zusammenarbeitet, gehören Andreas Homoki, Robert Carsen, Deborah Warner, Simon McBurney und Tim Albery. Zuletzt entwarf er Bühnenbilder u. a. für Iphigénie en Tauride, Wozzeck, Sweeney Todd und Madama Butterfly (Opernhaus Zürich), Die tote Stadt (Komische Oper Berlin), Hell’s FuryThe Hollywood Songbook (Luminato Festival Toronto), The Rake’s Progress (Festival d’Aix-en-Provence), Billy Budd (Teatro Real Madrid/Teatro dell’Opera di Roma), Hänsel und Gretel (De nationale Opera Amsterdam), Madama Butterfly (Bregenzer Festspiele) und Parsifal (Opéra National de Lyon/Metropolitan Opera New York). Seine Arbeiten wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 1981 wurde Michael Levine zum «Chevalier des Arts et des Lettres» ernannt. In der Saison 2021/22 debütierte er an der Bayerischen Staatsoper mit dem Bühnenbild zu Das schlaue Füchslein und schuf dort in der Spielzeit 2022/23 das Bühnenbild für Semele. Ebenfalls 2022/23 entwarf er das Bühnenbild zu Turandot an De Nationale Opera Amsterdam, Peter Grimes an der Opéra National de Paris und Die Zauberflöte an der Met in New York.

Iphigénie en Tauride24, 29 Sep; 01, 11, 15 Okt 2023 Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024 Atonement28 Apr; 01, 12, 14, 23, 30 Mai; 01, 02, 07 Jun 2024


Annemarie Woods, Kostüme

Annemarie Woods

Annemarie Woods gewann 2011 gemeinsam mit dem Regisseur Sam Brown den Ring Award in Graz sowie den European Opera Prize. In gemeinsamen Produktionen mit dem Regisseur Sam Brown stattete sie u. a. I Capuleti e i Montecchi am Teatro Sociale di Como, Der Zigeunerbaron am Stadttheater Klagenfurt, Sigurd der Drachentöter an der Bayerischen Staatsoper in München, Il trionfo del Tempo e del Disinganno am Badischen Staatstheater Karlsruhe, die Uraufführung von Gerald Barrys Oper The Importance of Being Earnest an der Opéra National de Lorraine in Nancy sowie La Cenerentola am Luzerner Theater aus. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet sie ausserdem mit dem Regisseur Oliver Mears, dessen Inszenierungen von Macbeth, Salome, L’elisir d’amore und Don Giovanni sie ebenfalls ausstattete. Weitere Arbeiten waren Candide in Nancy, Agrippina in Limerick, My Fair Lady in Karlsruhe und L’Heure espagnole/Gianni Schicchi (Regie: Bruno Ravella) an der Opéra National de Lorraine. Mit Ted Huffman arbeitete sie u. a. in Frankfurt für Rinaldo, in Köln für Salome, in Montpellier für Le Songe d’une nuit d’été, an der Deutschen Oper Berlin für A Midsummer Night’s Dream sowie in Zürich für Madama Butterfly zusammen. Zudem entwarf sie die Kostüme für Pagliacci / Cavalleria rusticana in Amsterdam (Regie: Robert Carsen), für La traviata an der Komischen Oper Berlin (Regie: Nicola Raab) und für Osud beim Janáček Brno Festival (Regie: Robert Carsen). Am Opernhaus Zürich gestaltete sie zuletzt die Kostüme zu Adele Thomas’ Inszenierung von Il trovatore und Ted Huffmans Inszenierung von Girl with a Pearl Earring.

Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024 L'Orfeo17, 22, 25, 31 Mai; 02, 06, 08, 11, 16 Jun 2024


Franck Evin, Lichtgestaltung

Franck Evin

Franck Evin, geboren in Nantes, ging mit 19 Jahren nach Paris, um Klavier zu studieren. Nachts begleitete er Sänger im Café Théâtre Le Connetable und begann sich auch für Beleuchtung zu interessieren. Schliesslich entschied er sich für die Kombination aus Musik und Technik. Dank eines Stipendiums des französischen Kulturministeriums wurde er 1983 Assistent des Beleuchtungschefs an der Opéra de Lyon. Hier arbeitete er u.a. mit Ken Russel und Robert Wilson zusammen. Am Düsseldorfer Schauspielhaus begann er 1986 als selbstständiger Lichtdesigner zu arbeiten und legte 1993 die Beleuchtungsmeisterprüfung ab. Besonders eng war in dieser Zeit die Zusammenarbeit mit Werner Schröter und mit dem Dirigenten Eberhard Kloke. Es folgten Produktionen u. a. in Nantes, Strassburg, Paris, Lyon, Wien, Bonn, Brüssel und Los Angeles. Von 1995 bis 2012 war er Künstlerischer Leiter der Beleuchtungsabteilung der Komischen Oper Berlin und dort verantwortlich für alle Neuproduktionen. Hier wurden besonders Andreas Homoki, Barrie Kosky, Calixto Bieito und Hans Neuenfels wichtige Partner für ihn. Im März 2006 wurde Franck Evin mit dem «OPUS» in der Kategorie Lichtdesign ausgezeichnet. Seit Sommer 2012 arbeitet er als künstlerischer Leiter der Beleuchtungsabteilung an der Oper Zürich. Franck Evin wirkt neben seiner Tätigkeit in Zürich weiterhin als Gast in internationalen Produktionen mit, etwa an den Opernhäusern von Oslo, Stockholm, Tokio, Amsterdam, München, Graz sowie der Opéra Bastille, der Mailänder Scala, dem Teatro La Fenice, der Vlaamse Opera und bei den Bayreuther Festspielen.

Carmen07, 10, 12, 14, 19, 21, 24 Apr; 04, 11, 15 Mai; 12, 15 Jun 2024 Die Walküre05, 20 Mai 2024 I vespri siciliani09, 13, 20, 23, 28 Jun; 04, 07, 10, 13 Jul 2024 Das Land des Lächelns21, 25, 29 Jun; 02, 05 Jul 2024 Iphigénie en Tauride24, 29 Sep; 01, 11, 15 Okt 2023 Don Giovanni23, 27 Sep; 05, 10, 14 Okt 2023 Götterdämmerung05, 09, 12, 18, 24 Nov; 03 Dez 2023; 09, 26 Mai 2024 Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer19, 26 Nov; 02, 05, 13, 17, 31 Dez 2023; 01, 05, 09, 21, 28 Jan; 10 Feb 2024 Barkouf16, 20, 23, 26 Dez 2023 Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024 Così fan tutte28 Jan; 03, 07, 10 Feb 2024 Das Rheingold20, 27 Apr; 03, 18 Mai 2024 Siegfried07, 24 Mai 2024


Arturo Gama, Choreografie

Arturo Gama

Arturo Gama studierte Schauspiel und The­aterwissenschaft an der Universität in Mexiko City und absolvierte gleich­zeitig eine Ausbildung in Ballett und Modernem Tanz am Instituto Nacional de Bellas Artes. Nach einem Gastengagement als Tänzer beim London City Ballet wurde er Mitglied des Tanztheaters der Komischen Oper Berlin, wo er ab 1996 als Solotänzer engagiert war. Seine Tänzerkarriere beendete er 2001 und wurde zunächst persönlicher Mitarbeiter von Harry Kupfer, u.a. bei dessen Inszenierung von Schoecks Penthe­silea am Teatro del Maggio Musicale Fiorentino. Danach folgte ein Festengagement als Regieassistent und Abendspielleiter an der Ko­mischen Oper Berlin unter der Intendanz von Andreas Homoki. Hier arbeitete er mit Harry Kupfer, Willy Decker, David Alden, Calix­to Bieito, Peter Konwitschny und Hans Neuenfels. 2005 wurde er Oberspielleiter am Mecklen­burgischen Staats­theater Schwerin. Dort inszenierte er u.a. ToscaGianni Schicchi, Madama ButterflyRoméo et JulietteDie Grossherzogin von GerolsteinHänsel und GretelLucia di LammermoorCosì fan tutte, Die ZauberflöteHerzog Blaubarts BurgDer fliegende Holländer und Tannhäuser. Seit 2012 ist er freischaffender Regisseur und Choreograf. Als Gast­regis­seur hat er am Mariinsky Theater in St. Petersburg, Teatro Colón in Buenos Aires und Teatro Nacional de Bellas Artes in Mexiko City gearbeitet. Mit Andreas Homoki erarbeitete er als Choreograf bereits My Fair Lady an der Komischen Oper Berlin und in Zürich Das Land des Lächelns sowie Salome.

Das Land des Lächelns21, 25, 29 Jun; 02, 05 Jul 2024 Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024


Janko Kastelic, Choreinstudierung

Janko Kastelic

Janko Kastelic ist seit Mai 2017 als Nachfolger von Jürg Hämmerli Chordirektor am Opernhaus Zürich. Der slowenisch-kanadische Pianist, Organist und Dirigent, studierte Komposition, Dirigieren und Musiktheorie an der University of Toronto, Faculty of Music. Nach seinem Studium zog es Janko Kastelic nach Europa, wo er unter anderem an der Pariser Opéra National als Korrepetitor und an der Wiener Staatsoper als Korrepetitor, zweiter Chordirektor und stellvertretender Leiter der Opernschule tätig war. Von 2008 bis 2011 war er Generalmusikdirektor und Operndirektor des Slowenischen Nationaltheaters Maribor. 2011 kehrte er nach Wien zurück, wo er an der Wiener Staatsoper die musikalische Leitung der Kinderopern Aladdin und die Wunderlampe und Die Feen übernahm. Von 2012 bis 2013 war er Gastchordirektor an der Staatsoper Hamburg und seit 2013 ist er künstlerischer Leiter des von ihm mitbegründeten CULTUREpoint Piran. 2015-17 war er an der Kammeroper des Theaters an der Wien als Studienleiter tätig. Ebenfalls seit 2015 ist er Kapellmeister der Wiener Hofmusikkapelle. Janko Kastelic hat sich als freischaffender Dirigent, Korrepetitor und Komponist neben der barocken Musik ebenfalls der modernen Musik gewidmet. Sein vielseitiges musikalisches Schaffen umfasst neben zahlreichen Arrangements auch Kompositionen von Pop- und Filmmusik sowie Solo- und Kammermusik. Es ist ihm ein Anliegen, junges Publikum für Musik zu begeistern und die Liebe zur Musik an die nächste Generation weiterzugeben.

Carmen07, 10, 12, 14, 19, 21, 24 Apr; 04, 11, 15 Mai; 12, 15 Jun 2024 I vespri siciliani09, 13, 20, 23, 28 Jun; 04, 07, 10, 13 Jul 2024 Iphigénie en Tauride24, 29 Sep; 01, 11, 15 Okt 2023 Don Giovanni23, 27 Sep; 05, 10, 14 Okt 2023 Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer19, 26 Nov; 02, 05, 13, 17, 31 Dez 2023; 01, 05, 09, 21, 28 Jan; 10 Feb 2024 Platée10, 12, 15, 21, 26, 30 Dez 2023; 10, 12, 14, 16 Jan 2024 Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024 Così fan tutte28 Jan; 03, 07, 10 Feb 2024 Die Csárdásfürstin10, 13, 17, 23, 30 Mär; 01 Apr 2024 Turandot30 Jun; 03, 06, 09, 12 Jul 2024 A Midsummer Night's Dream04, 08, 12, 15, 17 Mai 2024


Bryn Terfel, Sweeney Todd

Bryn Terfel

Bryn Terfel, Bassbariton aus Wales, gewann 1989 den Liedpreis beim Internationalen Gesangswettbewerb Cardiff. Seither ist er in allen bedeutenden Opernhäusern der Welt aufgetreten und wird für seine Interpretationen des Falstaff, Dulcamara, Wotan, Boris Godunow und der Titelrolle in Der fliegende Holländer besonders geschätzt. Zu seinen weiteren Partien gehören Méphistophélès (Gounods Faust), Don Giovanni und Leporello, Jochanaan (Salome), Scarpia (Tosca), Gianni Schicchi, Nick Shadow (The Rake’s Progress), Wolfram (Tannhäuser), Balstrode (Peter Grimes) und die Titelrolle in Sweeney Todd. Terfel ist ausserdem ein vielseitiger Konzertsänger. U.a. trat er bei den BBC Proms auf, gab Liederabende in allen grossen Städten der Welt und leitete neun Jahre lang sein eigenes Festival in Faenol, North Wales. Seine Diskografie umfasst Opern von Mozart, Wagner und Strauss sowie über fünfzehn Solo-Alben. Er gewann einen Grammy, einen Classical Brit und einen Gramophone Award. 2003 wurde ihm der Titel «Commander of the Order of the British Empire» verliehen, 2006 erhielt er die Queen’s Medal for Music und 2017 wurde er für seine Verdienste um die Musik in den britischen Ritterstand erhoben. Wichtige Stationen waren jüngst die Titelrollen von Der fliegende Holländer und Falstaff an der Bayerischen Staatsoper, Balstrode (Peter Grimes) an der Wiener Staatsoper und am ROH, das Corona-Konzert Met Stars Live in Concert in New York sowie ein Konzert an der Royal Albert Hall London mit dem Royal Philharmonic Orchestra unter Vasily Petrenko. Am Opernhaus Zürich war er in den Titelrollen von Wagners Der fliegende Holländer, Sweeney Todd und Falstaff und 2022 mit einem Liederabend zu erleben.

Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024


Angelika Kirchschlager, Mrs. Lovett

Angelika Kirchschlager

Angelika Kirchschlager, Mezzosopranistin, stammt aus Österreich und gehört weltweit zu den führenden Sängerinnen ihres Fachs, die sowohl in der Oper wie auch im Konzertbereich zu Hause ist. Sie tritt an Häusern wie der Wiener Staatsoper, der New Yorker MET, am ROH in London, an der Mailänder Scala, der Pariser Bastille sowie mit den Berliner, Wiener, Münchner und New Yorker Philharmonikern auf. International anerkannt als eine der herausragenden Richard Strauss- und Mozart-Interpretinnen, zeigen zudem ihre Interpretationen der Titelrollen von Opern wie Debussys Pelléas et Mélisande, Nicholas Maws Sophie’s Choice und Brittens The Rape of Lucretia die Bandbreite ihrer Stimme. Wichtige Dirigenten ihrer Karriere waren und sind Riccardo Muti, Seiji Ozawa, Claudio Abbado, Sir Colin Davis, James Levine, Kurt Masur, Kent Nagano, Donald Runnicles und Sir Simon Rattle. 2007 wurde sie zur Kammersängerin der Wiener Staatsoper ernannt, seit 2009 ist sie Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London und 2013 wurde sie mit dem Europäischen Kulturpreis geehrt. Ihre Einspielungen wurden mit Preisen bedacht, unter anderem mehrmals mit dem Echo Klassik sowie mit einem Grammy. Höhepunkte der letzten Spielzeiten waren Clairon in Strauss’ Cappriccio, Gräfin Carolina in Henzes Elegy for young lovers und Margarete von Parma in der Uraufführung Egmont von Christian Jost am Theater an der Wien, Bachs Weihnachtsoratorium in der Philharmonie am Gasteig in München und in der Elbphilharmonie Hamburg, Frau Muskat in Liliom am Gärtnerplatztheater München, Mrs. Lovett in Sweeney Todd in Zürich und Rezitals beim Oxford Lieder Festival, in der Londoner Wigmore Hall, im Muziekgebouw Amsterdam, an der Wiener Staatsoper am Opernhaus Zürich sowie Schuberts Winterreise in London.

Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024


Elliot Madore, Anthony Hope

Elliot Madore

Elliot Madore wurde in Kanada geboren und erhielt seine Gesangsausbildung am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Sein Debüt an der Metropolitan Opera gab er als Lysander in The Enchanted Island unter der Leitung von William Christie. Sein europäisches Operndebüt gab er beim Glyndebourne Festival 2012 als Ramiro in Ravels L’Heure espagnole und als Katze/Uhr in L’Enfant et les sortilèges. 2012/2013 gehörte er zum Ensemble des Opernhauses Zürich, wo er u.a. als Andrei in Drei Schwestern, als Silvio (Pagliacci), Silvano (Un ballo in maschera), Germano (La scala di seta), Valentin (Faust), Guglielmo (Così fan tutte) und als Schaunard (La bohème) hervortrat. Seitdem war Elliot Madore u.a. als Harlekin (Ariadne auf Naxos) am Opernhaus Zürich, an der Bayerischen Staatsoper und am Théâtre des Champs-Elysées zu erleben, sang Don Giovanni an der Opera Philadelphia, beim Tanglewood Festival und in Glyndebourne, Figaro an der Met New York sowie Pelléas (Pelléas et Mélisande) an der Bayerischen Staatsoper und am Kroatischen Nationaltheater in Zagreb. In jüngerer Zeit sang er Ramón in der Uraufführung von John Adams’ Girls of the Golden West an der San Francisco Opera und an der Nationale Opera Amsterdam, Germano (La scala di seta) und Anthony Hope (Sweeney Todd) in Zürich, Schaunard an der Met in New York sowie Don Giovanni an der Florida Grand Opera. 2021/2022 gab er sein Hausdebüt am Teatro dell’Opera di Roma in der Uraufführung von Battistellis Julius Caesar sowie sein Rollendebüt als Dr. Falke in Die Fledermaus in Japan mit der Seiji Ozawa Music Adacemy. In der Spielzeit 2022/23 sang er in Händels Messiah mit dem US Naval Academy Orchestr, in Carmina Burana mit dem Chicago Symphony Orchestra sowie Guglielmo beim Tanglewood Festival.

Iphigénie en Tauride24, 29 Sep; 01, 11, 15 Okt 2023 Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024


Liliana Nikiteanu, Beggar Woman

Liliana Nikiteanu

Liliana Nikiteanu begann ihre Gesangsausbildung 1977 im Musikgymnasium, dann im Konservatorium in Bukarest. Ihr erstes Festengagement erhielt sie 1986 im Musiktheater Galati. Sie gewann zahlreiche Preise: 1984 Francesco Viñas, 1986 Belgrad, 1989 Wien Belvedere und 1991 Genf. 2000 wählte sie die Opernwelt zur Besten Nachwuchssängerin des Jahres. Ihr Repertoire beinhaltet über 90 Rollen, die sie in Zürich, wo sie seit 1991 Ensemblemitglied ist, oder in anderen Opernhäusern gesungen hat, u.a. Octavian (Der Rosenkavalier) an der Bastille, der Wiener und Hamburger Staatsoper, Ježibaba (Rusalka) in Montreal, Sesto (La clemenza di Tito) in Dresden, Rosina (Il barbiere di Siviglia) in Wien und München, Dorabella (Così fan tutte) in Dresden, München, Salzburg, Aix-en-Provence, Fjodor (Boris Godunow) in Salzburg, Orfeo (Gluck) in der Cité de la Musique Paris, Margarethe (Damnation de Faust) in Brüssel und Dulcinée (Don Quichotte) im Theater an der Wien. In Zürich verkörperte sie alle Mozartpartien ihres Faches sowie Partien im dramatischeren Fach wie Ljubascha (Die Zarenbraut), Amme (Dukas’ Blaubart) und Fricka (Das Rheingold). Als Konzertsängerin hat sie ein Repertoire von Bach bis Berio. In Bamberg sang sie Berenice von Haydn unter Adam Fischer, in Paris Berlioz’ Les Nuits d’Eté unter Holliger, in Kopenhagen Verdis Requiem und in Tel Aviv und Haifa Bruckners Te Deum unter Mehta. 2005 trat sie im Petersdom zur 500-Jahr-Feier der Schweizergarde des Papstes auf. Zu den Dirigenten, die sie geprägt haben, gehören Nikolaus Harnoncourt, Claudio Abbado, Fabio Luisi, Franz Welser-Möst und Philippe Jordan. 2021 feierte sie ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum am Opernhaus Zürich.

Die lustige Witwe11, 14, 16, 18, 20, 25 Feb; 01, 05, 07, 10, 12, 14 Mär 2024 Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer26 Nov; 02, 05 Dez 2023; 01, 05 Jan; 10 Feb 2024 Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024


David Soar, Judge Turpin

David Soar

David Soar stammt aus Grossbritannien und absolvierte seine Ausbildung an der Royal Academy of Music in London sowie im National Opera Studio, London. Nach seiner Ausbildung sang er u. a. Figaro (Le nozze di Figaro), Leporello (Don Giovanni), Escamillo (Carmen) und Sparafucile (Rigoletto) an der Welsh National Opera. Es folgten Einladungen an die Met New York, an die English National Opera, ans Gran Teatre del Liceu Barcelona, zum Glyndebourne Festival, den BBC Proms und den Salzburger Festspielen. Zudem gab er zahlreiche Konzerte mit Orchestern wie dem BBC Symphony Orchestra, dem English Concert, dem Orchestre des Champs-Élysées, und dem Antwerpen Symphony Orchester und sang dabei in Werken von  Mendelssohn (Elias), Händel (Messiah), Berg (Wozzeck) und Walton (Belshazzar’s Feast). In jüngerer Zeit sang er Colline (La bohème) an der Met und am Royal Opera House London, Zuniga (Carmen), Mr. Flint (Billy Budd) und Sprecher (Die Zauberflöte) ebenfalls am Royal Opera House London, Sir Walter Raleigh (Brittens Gloriana) am Teatro Real de Madrid, Colline sowie Tierbändiger /Athlet (Lulu) an der English National Opera London. Jüngst war er als Commendatore und Masetto in Don Giovanni am Theater an der Wien, als Lodovico in Otello, als Colline und als Sprecher am Royal Opera House London sowie in Beethovens Christus am Ölberg mit den Berliner Philharmonikern unter der musikalischen Leitung von Sir Simon Rattle in der Berliner Philharmonie zu erleben. In Zürich sang er zuletzt 2022 Fasolt in Das Rheingold.

Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024 Das Rheingold20, 27 Apr; 03, 18 Mai 2024


Iain Milne, The Beadle

Iain Milne

Iain Milne stammt aus Aberdeenshire/Schottland. Er schloss sein Studium an der Royal Academy of Music in London mit Auszeichnung ab, war Mitglied des National Opera Studio in London und des Internationalen Opernstudios in Zürich. Sein Operndebüt gab er in der Titelrolle von Mozarts La clemenza di Tito. Seither sang er u.a. in Peter Maxwell Davies’ The Lighthouse an der Royal Academy und Tamino an der Hampstead Garden Opera. Engagements als Solist in Oratorien führten ihn zudem nach Hamburg (Händels Messiah), nach Aberdeen (Haydns Schöpfung) und in die Fairfield Halls in Croydon (Elgars Dream of Gerontius). Als Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich war er u.a. als Orlando (Haydns Orlando paladino), als Erster Priester (Die Zauberflöte), Brighella (Ariadne auf Naxos) sowie in Lohengrin, Fälle, Elektra, Il viaggo a Reims, Le Comte Ory und Der Zauberer von Oz zu hören. Seit der Spielzeit 2016/17 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich und sang hier u.a. Normanno in Lucia di Lammermoor, Roderigo in Otello, Jakob Glock in Prokofjews Der feurige Engel, Jack in Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Pong in Turandot, Gastone in La traviata, Menaldo Negroni in Die Gezeichneten, The Beadle in Sweeney Todd, Mister Bobo / Ander-Bobo in Coraline, Walther von der Vogelweide in Tannhäuser und Misail in Boris Godunov. In der Spielzeit 2021/22 sang er den 1. Juden in Salome, Van Ruijven in Girl with a Pearl Earring, Normanno in Lucia di Lammermoor und Cajus in Falstaff.

Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024 Turandot30 Jun; 03, 06, 09, 12 Jul 2024


Spencer Lang, Tobias Ragg

Spencer Lang

Spencer Lang stammt aus Sandy/Oregon und studierte an der Juilliard School in New York sowie am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Am Curtis Opera Theatre interpretierte er u.a. Nemorino (L’elisir d’amore), Goffredo (Rinaldo), Lechmere in Brittens Owen Wingrave und Monostatos (Die Zauberflöte). Zu hören war er ausserdem am Opera Theatre of St. Louis als Liederverkäufer (Puccinis Il tabarro), sang Flute/Thisbe in Brittens A Midsummer Night’s Dream am Aspen Opera Theatre und trat als Solist mit dem Juilliard Orchestra, Juilliard 415, und der Northwest Sinfonietta auf. Von 2014 bis 2016 war er Mitglied des Internationalen Opernstudios in Zürich und war hier zunächst als Daniel (Robin Hood), Hirt (Tristan und Isolde), Fay-Pu (Rote Laterne) sowie in Lohengrin, Luisa Miller und Fälle von Oscar Strasnoy zu erleben. In der Spielzeit 2015/16 sang er Monsieur Vogelsang (Der Schauspieldirektor), Don Luigino (Il viaggio a Reims) und Medoro (Orlando paladino). 2015 war er Finalist in der Wigmore International Song Competition in London. Seit der Saison 2016/17 gehört Spencer Lang zum Ensemble des Opernhauses Zürich und sang hier seitdem u.a. Pedrillo (Die Entführung aus dem Serail), Arcas (Médée), Graf Gustav (Das Land des Lächelns), Jaquino (Fidelio), Mister Bobo / Ander-Bobo (Coraline), Tobias Ragg in der Musical-Neuproduktion Sweeney Todd, den Tisiphone / Seconde Parque in Hippolyte et Aricie und Graf Boni (Die Csárdásfürstin) sowie zuletzt Andrès / Cochenille / Frantz / Pitichinaccio in Les Contes d’Hoffmann.

Carmen07, 10, 12, 14, 19, 21, 24 Apr; 04, 11, 15 Mai; 12, 15 Jun 2024 Das Land des Lächelns21, 25, 29 Jun; 02, 05 Jul 2024 Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024


Daniel Norman, Pirelli

Daniel Norman

Daniel Norman war Chorschüler am New College Oxford, wo er zudem Ingenieurwesen studierte. Sein Gesangsstudium setzte er in den USA, in Kanada und an der Royal Academy of Music in London fort. Schon während des Studiums debütierte er in der Queen Elizabeth Hall, der Royal Festival Hall, der Wigmore Hall, beim Aldeburgh Festival sowie der Almeida Opera und im Barbican Centre in London. Zahlreiche Opernengagements führten ihn seither u.a. ans ROH Covent Garden, an die English National Opera, Nederlandse Reisopera, Opera Boston, Opéra National de Paris, Bayerische Staatsoper, New Israeli Opera, Scottish Opera Glasgow, in die Arena von Verona und zum Mariinsky Theater Sankt Petersburg. Dabei sang er Partien vom frühen Barock bis hin zu zeitgenössischen Werken; ein Schwerpunkt seiner Arbeit bildet die Musik von Benjamin Britten. Auf der Konzertbühne war er mit dem Mahler Chamber Orchestra, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem BBC Philharmonic, der London Sinfonietta und dem London Symphony Orchestra zu erleben. Liederabende führten ihn zudem in die Wigmore Hall und Kings Place in London sowie zum Oxford Lieder Festival. Zu seinen CD-Aufnahmen zählen u.a. die Mitwirkung an einer mehrteiligen Schubert-Einspielung mit dem Pianisten Graham Johnson sowie Beethovens 9. Sinfonie mit dem Minnesota Orchestra, welche für einen Grammy nominiert wurde. Ausserdem erschien eine Solo-CD mit Brittens Winter Words und Who Are These Children.

Barkouf16, 20, 23, 26 Dez 2023 Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024


Cheyne Davidson, Jonas Fogg

Cheyne Davidson

Cheyne Davidson erhielt seine musikalische Ausbildung an der Case Western Reserve University, dem Cleveland Institute of Music und der Manhattan School of Music. Unmittelbar nach seinem Studium wurde er eingeladen, als Escamillo mit Peter Brooks Tragédie de Carmen auf Europa-, Japan- und Israel-Tournee zu gehen. Nach Auftritten in den USA und Europa war er ein Jahr lang Mitglied des IOS. Seit 1992/93 gehört er zum Ensemble des Opernhauses Zürich, wo er u.a. als Marcello, Schaunard und Benoît (La bohème), Escamillo (Carmen), Silvio (Pagliacci), Amfortas (Parsifal), Paolo Albiani (Simon Boccanegra), Donner und Gunther (Der Ring des Nibelungen), Alfio (Cavalleria rusticana), Faninal (Rosenkavalier), Lescaut (Manon Lescaut), Marco (Gianni Schicchi), Barone Douphol (La traviata), Enrico (Lucia di Lammermoor), Werschinski (Drei Schwestern), Eisenhardt (Die Soldaten), Chang (Das Land des Lächelns), als Le Bailli in Massenets Werther, Bill (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny), Jonas Fogg (Sweeney Todd) und als Eurylochos (Die Odyssee) auftrat. Gastverträge führten ihn u.a. an die Opernhäuser Stuttgart, Köln und Hamburg, nach Basel und Luzern, an das Théâtre du Châtelet in Paris, die Oper Nancy, zur Hamburger Opernwoche, nach Belgrad und Budapest, zu den Bregenzer Festspielen und zum Classic Open Air Solothurn. Bei der ZKO Opera Box war er in Die schöne Galathée, in Il campanello di notte sowie in Il signor Bruschino zu erleben. Sein Salzburger Festspieldebüt gab er zu Pfingsten 2016 als Doc in der West Side Story; im Sommer 2016 war er ebenfalls in Salzburg in der Uraufführung von Thomas Adès’ Oper The Exterminating Angel zu erleben.

Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024


Maria Stella Maurizi, Zwei Damen

Maria Stella Maurizi

Maria Stella Maurizi, Sopranistin, begann ihr Studium am Rossini-Konservatorium in Pesaro. Sie war Gewinnerin des jeweils ersten Preises beim Internationalen Wettbewerb «Young Musicians – Città di Treviso» 2020 und beim 75th Competition for Young Opera Singers «European Community» am Teatro Lirico Sperimentale di Spoleto. Im Jahr 2021 sang sie Cio-Cio-San (Madama Butterfly) in Spoleto und Perugia; 2022 war sie in der europäischen Erstaufführung von Philip Glass’ The Passion of Ramakrishna mit dem Budapest Festival Orchestra unter der Leitung von Iván Fischer zu hören, sang Micaëla (Marius Constants Tragédie de Carmen) in Spoleto und Donna Anna (Don Giovanni) in Spoleto und Perugia. Im selben Jahr erhielt sie den «Premio Nazionale delle Arti» der italienischen Regierung. Im Jahr 2023 gewann sie Preise beim Concorso Lirico Internazionale «Anita Cerquetti» und beim Concorso Lirico Internazionale Riccardo Zandonai. Seit der Spielzeit 2023/24 ist sie Mitglied des Internationalen Opernstudios des Opernhauses Zürich.

Die lustige Witwe11, 14, 16, 18, 20, 25 Feb; 01, 05, 07, 10, 12, 14 Mär 2024 A Midsummer Night's Dream04, 08, 12, 15, 17 Mai 2024 Iphigénie en Tauride24, 29 Sep; 01, 11, 15 Okt 2023 Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024 Galakonzert Internationales Opernstudio08 Jul 2024


Dominika Stefanska, Zwei Damen

Dominika Stefanska

Dominika Stefanska, Mezzosopran, studierte in Lodz und war Mitglied in der Akademie der Oper Warschau. Sie war Finalistin bei der Ada Sari International Vocal Artistry Competition 2021. An der Oper Lodz war sie als Volpino (Lo speziale) und Frau Reich (Die lustigen Weiber von Windsor) zu hören. An der Oper Poznan sang sie eine Nymphe in Rusalka. Seit der Spielzeit 2023/24 ist sie Mitglied im Internationalen Opernstudio am Opernhaus Zürich.

A Midsummer Night's Dream04, 08, 12, 15, 17 Mai 2024 Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024 Timekeepers20, 21, 26 Jan; 02, 04, 09, 17, 18, 23 Feb 2024 Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer26 Nov; 02 Dez 2023; 05, 09, 21, 28 Jan 2024 Galakonzert Internationales Opernstudio08 Jul 2024


Raúl Gutiérrez, Fünf Herren

Raúl Gutiérrez

Raúl Gutiérrez, Tenor, studierte bei Emilio Pons in New York und Alejandro Armenta in Mexico-Stadt. Er war Mitglied der Vincerò Aca­demy, in deren Rahmen er in der Carnegie Hall New York auftrat. 2022 war er
Finalist bei der New Yorker Opera Index Competition und Gewinner der Meistersinger Competition Graz. In der Opernstudio-Produktion der Bregenzer Festspiele 2023 sang er die Titelrolle in Massenets Werther. Seit der Spielzeit 2023/24 ist er Mitglied des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich.

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer26 Nov; 02, 17 Dez 2023; 01, 09, 28 Jan; 10 Feb 2024 I vespri siciliani09, 13, 20, 23, 28 Jun; 04, 07, 10, 13 Jul 2024 A Midsummer Night's Dream04, 08, 12, 15, 17 Mai 2024 Il turco in Italia19, 22, 26, 30 Sep; 03 Okt 2023 Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024 Galakonzert Internationales Opernstudio08 Jul 2024


Christopher Willoughby, Fünf Herren

Christopher Willoughby

Christopher Willoughby, Tenor, studierte an der Royal Holloway, University of London und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Er war Finalist bei der Marilyn Horne Song Competition 2022 und zählt zu den Gewinnern der Charles Wood International Song Competition 2021. Im Rahmen des Atelier Lyrique beim Verbier Festival sang er 2023 Tom Rakewell in Strawinskys The Rake's Progress sowie den Narren in Bergs Wozzeck. Seit der Spielzeit 2023/24 ist er Mitglied des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich.

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer26 Nov; 02, 17, 31 Dez 2023; 09, 28 Jan 2024 A Midsummer Night's Dream04, 08, 12, 15, 17 Mai 2024 Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024 Timekeepers20, 21, 26 Jan; 02, 04, 09, 17, 18, 23 Feb 2024 Galakonzert Internationales Opernstudio08 Jul 2024


Maximilian Lawrie, Fünf Herren

Maximilian Lawrie

Maximilian Lawrie studierte am Magdalen College der University of Oxford und an der Royal Academy of Music in London. Dort war er als Tanzmeister in Ariadne auf Naxos, Interrogator 2 in Witch, als Rodolfo in La bohème, als Rinuccio in Gianni Schicci, als First Sailor in Dido and Aeneas, als Don Ottavio in Don Giovanni, als Nemorino in L’elisir d’amore, als Lysander in A Midsummer Night’s Dream, in der Titelrolle von Werther und als Faust in Mefistofele zu hören. Zudem sang er Rodolfo an der Rogue Opera sowie Don José in Carmen an der Rogue Opera und der Cambridge University Opera Society. Seit der Spielzeit 2022/23 ist er Mitglied des IOS am Opernhaus Zürichund war hier in Il trovatore, La traviata, Salome, Roméo et Juliette und Die Zauberflöte zu erleben.

I vespri siciliani09, 13, 20, 23, 28 Jun; 04, 07, 10, 13 Jul 2024 Macbeth17, 21, 25, 28 Nov; 01 Dez 2023 Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer19 Nov; 05, 13, 31 Dez 2023; 05, 21 Jan 2024 Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024 A Midsummer Night's Dream04, 08, 12, 15, 17 Mai 2024 Galakonzert Internationales Opernstudio08 Jul 2024


Gregory Feldmann, Fünf Herren

Gregory Feldmann

Gregory Feldmann studierte an der Juilliard School bei Elizabeth Bishop, Randall Scarlata und Sanford Sylvan. An der Juilliard Opera trat er als Belcore in L’elisir d’amore, als Virgil T. in The Mother of Us All und als Guglielmo in Così fan tutte auf. Am Opera Theatre of San Louis sang er Almaviva in Le nozze di Figaro. Als Solist war er in Faurés Requiem sowie in Händels Israel in Egypt und Messiah zu hören. Mit dem Pianisten Nathaniel LaNasa verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit. 2019 gewann er den ersten Preis der «Joy in Singing» International Song Competition sowie 2021 den ersten Preis der «Gerda Lissner» Song/Lieder Competition. Seit der Spielzeit 2022/23 ist er Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich und war hier bisher in Roberto Devereux, Don Pasquale, Serse und Jakob Lenz zu erleben. Ausserdem gab er in der Spielzeit 2022/23 zusammen mit dem Pianisten Nathaniel LaNasa Liederabende in der Wigmore Hall in London, beim September Festival: Royaumont in Viarmes (FR) und im Musée d’Orsay in Paris.

Macbeth17, 21, 25, 28 Nov; 01 Dez 2023 Andrea Chénier07, 11, 14 Jul 2024 A Midsummer Night's Dream04, 08, 12, 15, 17 Mai 2024 Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024 Timekeepers21, 26 Jan 2024 Galakonzert Internationales Opernstudio08 Jul 2024


Jonas Jud, Fünf Herren

Jonas Jud

Jonas Jud studierte am Conservatorio di Musica Agostino Steffani in Veneto und an der Yale School of Music in Connecticut. Die Rolle des Caronte in L’Orfeo sang er an der Ouverture Opera in Sion, Colline in La bohème bei den Opernspielen Munot, Truffaldin in Ariadne auf Naxos und Skomorock in Das Märchen des Zaren Saltan an der Isny Oper sowie Sarastro in Die Zauberflöte an den Theatern Bagnoli di Sopra, Civico di Schio und Accademico di Castelfranco Veneto, Bartolo in Le nozze di Figaro und Theseus in A Midsummer Night’s Dream unter Harry Bicket an der Santa Fe Opera. 2019 war er Solist in Mozarts Missa Brevis in d-moll unter Juri Baschmet und in Bachs Magnificat sowie Haydns Nelsson Messe in Cortina D’Ampezzo. Seit der Spielzeit 2022/23 ist er Mitglied des IOS am Opernhaus Zürich.

I vespri siciliani09, 13, 20, 23, 28 Jun; 04, 07, 10, 13 Jul 2024 A Midsummer Night's Dream04, 08, 12, 15, 17 Mai 2024 Sweeney Todd22, 29 Dez 2023; 07, 13 Jan 2024 Werther19, 23, 27, 31 Jan; 04 Feb 2024 Galakonzert Internationales Opernstudio08 Jul 2024